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Psychodynamische Grundausrichtung

Ich und meine Mitarbeiter*innen fühlen sich einem ganzheitlichen Ansatz verpflichtet. Der einzelne erleidet eine Störung seines psychischen und manchmal eng daran gekoppelt physischen Gleichgewichts aufgrund einer anhaltenden seelischen Erschütterung: „Was kränkt macht krank!“ Umgekehrt können (chronische) körperliche Erkrankungen oder Behinderungen krankheitswertige psychische Probleme mit sich bringen. 

Ich bediene mich beim Verständnis psychischen Leids der sogenannten psychodynamischen Schulen (Sigmund und Anna Freud, Melanie Klein, …), insbesondere der Individualpsychologie von A. Adler und der von S. H. Foulkes begründeten Gruppenanalyse sowie der Säuglings- und Bindungsforschung etc. In Anlehnung an C. G. Jung sehe ich in der Spiritualität bzw. Religion eines Menschen primär eine Ressource, die stabilisierend sein kann. Oskar Randak und Prof. Adolf Heimler waren in dieser Hinsicht für mich persönlich prägende therapeutische Lehrer.  

Psychoanalyse und tiefenspsychologisch fundierte Psychotherapie  

Diese Behandlungsformen sind keine Technik sondern basieren auf der respektvollen Beziehung zwischen Patient*in und mir als Therapeuten. Freiwilligkeit und das Grundgefühl von Vertrauen sind Voraussetzungen, damit auch „negative“, peinliche, scham- und angstbesetzte Gefühle ausdrückbar werden, ohne dass die Beziehung dadurch gefährdet oder zerstört wird.

Ich werde so als Therapeut im Laufe der Behandlung in Folge der zunehmenden emotionalen Nähe zu einer wichtigen Bezugsperson. Dabei wird soviel Distanz bewahrt wie nötig, um sich voneinander abzugrenzen und die jeweilige Individualität zu bewahren.

Übertragung und Gegenübertragung sind alltägliche, unbewusste Vorgänge, die jede Beziehung stark beeinflussen, die aber in der analytischen Arbeit bewusst wahrgenommen und gezielt vom Therapeuten eingesetzt werden.

Ich unterliege als Therapeut mit meinem Team einer Schweigepflicht gegenüber Eltern oder anderen Kontakt- bzw. Bezugspersonen, von der nur in begründeten, vorher abgesprochenen Fällen abgewichen werden kann.

Ich versuche die Äußerungen des/der Patienten*in im Gespräch bzw. Spiel aufzuspüren, innerlich aufzunehmen und im geeigneten Augenblick im Sinne einer Deutung, Übersetzung, Spiegelung oder Konfrontation anzusprechen und mit der/dem Patienten*in durchzuarbeiten. Der Fokus richtet sich dabei auf die progressiven und kreativen Möglichkeiten des/der Patienten*in und seines/ihres sozialen Umfeldes.

Synoptischer Behandlungsansatz

Ich integriere verschiedene psychodynamische Theorien und Behandlungsansätze zu einem für den jeweiligen Patienten und sein Bezugssystem zugeschnittenes Therapiekonzept. Je nach Störungsbild nutze ich im Behandlungsverlauf auch situativ Methoden und Techniken der Verhaltenstherapie, der systemischen Therapie und der Hypnose bzw. EMDR. Zusätzlich können spezielle Methoden der Entspannung zum Einsatz kommen, z.B. die progressive Muskelrelaxation, Autogenes Training etc. 

Individualpsychologie Alfred Adler

Sie ist eine Tiefenpsychologie im Sinnes eines ganzheitlichen Menschenbildes: in allen Eigenheiten und Auffälligkeiten des nervösen Charakters steckt stets die ganze Person als steuerndes Aktionszentrum; und so verschiedenartig die Aufgaben und Probleme, die Situationen und Personen sind, mit denen der Einzelne es zu tun bekommt, stets reagiert er darauf in einer nur für ihn typischen, von einem inneren Ideal oder Bewegungsgesetz bestimmten Art und Weise.  

Die Beziehung des Einzelnen zu seinen wichtigsten Bezugspersonen, zur Gesellschaft und ihren Institutionen als Beweggrund störenden bzw. neurotischen Verhaltens wird dabei in seiner wechselseitigen Beeinflussung in den Blick genommen. Genetische Dispositionen und physiologische Hirnprozesse werden als (un-)veränderbare Wirkgrößen auf alle seelischen und körperlichen Funktionen gesehen. Im Mittelpunkt therapeutischer Arbeit steht die Art und Weise des Gebrauchs, der von diesem Material be- bzw. unbewusst gemacht wird, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. 

Damit ist die Würde des Menschen als handelndes – nicht nur sich verhaltendes – Wesen anerkannt. Diese optimistische Sichtweise schreibt dem Einzelnen und seinen Bezugspersonen damit aber auch eine Verantwortlichkeit zu, den Grund der Beschwernisse anzuerkennen, in geduldiger Beharrlichkeit den rechten Gebrauch eigener Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entwickeln bzw. zu erweitern. 

Gruppenanalyse mit Kindern und Jugendlichen auf der Basis der Gruppenanalyse von S. H. Foulkes

Die Kinder- und Jugendlichengruppenanalyse wurde erst in den letzten Jahren von der „Arbeitsgemeinschaft Gruppenanalyse mit Kindern und Jugendlichen“ weiterentwickelt, der ich von Anbeginn angehören durfte. Nähere Informationen finden Sie unter:  www.kindergruppenanalyse.de

Der Psychoanalytiker S.H. Foulkes, emigrierte während der Zeit des Nationalsozialismus nach England. Neben den Theorien von Sigmund Freud und Alfred Adler war der Soziologe Norbert Elias von entscheidender Bedeutung. Weitere Anregungen integriert der gruppenanalytische Ansatz fortlaufend aus der Neurobiologie, der Gestaltpsychologie und der Kommunikationstheorie. Auf diesem Hintergrund entwickelte er dieses „Friedensprojekt“, dessen Ziel es ist, vom „Symptom zur Kommunikation“ zu gelangen, wie es Dr. Gerhard Rudnitzki zusammenfasst.

Die Gruppenanalyse mit Kindern und Jugendlichen lokalisiert psychische Störungen nicht primär im Individuum, sondern im Netzwerk dessen sozialer Beziehungen, also in der Gesellschaft, in der es aufwächst. Folglich gibt es zu den Therapiegruppen der Kinder- und Jugendlichen parallel verlaufende Bezugspersonengruppen. In der Wechselwirkung beider Gruppen zeigen sich in je spezifischer Weise die vorhandenen Konflikte und Kommunikationsstörungen in den familiären (Generationen-)Bezügen bzw. kann der Widerspruch offengelegt werden, der zwischen eingefahrenen Strukturen und persönlichen Bedürfnissen nach Wertschätzung, nach Zugehörigkeit,  Mitteilung, Anerkennung und Beteiligung besteht.

Die gruppenanalytische Praxis ist ein sehr lebendiger und kreativer Prozess von Autonomie und Bezogenheit. Verbale und nonverbale Kommunikation, Bilder und Träume, alle Facetten der Emotionalität sowie das konkrete Spielgeschehen der Kinder – ob alleine, untereinander oder mit dem Leitungspaar – finden im gruppenanalytischen Prozess aufmerksame Beachtung. Es eröffnen sich durch die Gruppengeschwister und -eltern Spielräume, in denen Vergangenes im szenischen Kontext der Gruppe aufscheinen darf, Neues im Hier und Jetzt erlebt und erprobt werden kann. Die Gruppenanalyse deckt unbewusste Beziehungsmuster und Bedeutungen auf und eröffnet so ein vertieftes Verständnis des jeweiligen Gruppenkontextes in seinen kollektiven und individuellen Bezügen. Klarer werdende Generationengrenzen, wachsende persönliche Unabhängigkeit verbindet sich mit einer vertieften Spiel- und Kommunikationsfähigkeit. Damit erweitert sich für den Einzelnen und die Gruppe als Ganzes das Spektrum der Erfahrungs- und Entwicklungsmöglichkeiten.

Alfred Adler

S. H. Foulkes

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